2020

MZ 06.10.2020

Fördermittel für die „Brikettfabrik Herrmannschacht"

Die heutige Museumsanlage „Brikettfabrik Herrmannschacht“ in Zeitz, zeigt die erhaltenen Reste der ältesten erhaltenen Brikettfabrik der ersten Generation auf der Welt und ist ein technisches Denkmal. Sie wurde im Jahre 1889 in Betrieb genommen und zeigt den Museumsbesuchern die damalige Herstellung von Briketts aus Rohbraunkohle am originalen Maschinenbestand.

Der Herrmannschacht ist Teil des Konzeptes zur Entwicklung der Museumslandschaft der Stadt Zeitz und zählt zur europäischen Route der Industriekultur. Das Industriemuseum steht in engen Zusammenhang mit dem Kohleradweg (Recarbo), dem Zuckerradweg, dem überregionalen Elsterradweg, dem Bergbaumuseum Deuben, der Leipziger Seenlandschaft, dem Freizeitpark Pirkau/ Mondsee und dem noch bestehenden Braunkohletagebau der Mibrag.

 

Gerade deshalb ist es der Lokalen Aktionsgruppe Montanregion Sachsen-Anhalt Süd ein großes Anliegen, dieses Denkmal finanziell zu unterstützen und damit zum Erhalt beizutragen. Um einen ersten großen Schritt für die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen zu gehen, wurde am 02.10.2020 der Fördermittelbescheid in Höhe von einer knappen halben Million durch den LAG-Vorsitzenden Andy Haugk an den Oberbürgermeister der Stadt Zeitz, Herrn Christian Thieme und Vertretern des Museumsbetreibers, dem Mitteldeutschen Umwelt- und Technikpark e.V. übergeben.Oberbürgermeister Thieme erläuterte den anwesenden Gästen, dass alle notwendigen Baumaßnahmen ca. 4 Mio. € für den gesamten Gebäudekomplex umfassen und hier noch dringend nach weiteren Fördermöglichkeiten gesucht werden müsse.

Frau Salzmann als Standortleiterin des Museums Brikettfabrik Herrmannschacht berichtete zur Arbeit des Vereins und weiteren geplanten Projekten. Vor allem sei man daran interessiert, das Museum nicht nur als Anschauungsobjekt passiv darzustellen, sondern ein aktives Erfahren und lebendige Industriekultur abzubilden. So werden peu à peu viele bestehende Anlagen wieder in Stand gesetzt, wie beispielsweise die Modelleisenbahn, eine Zwillingspresse oder die Transmissionswerkstatt.

 

Der „Zuckerbahn-Radweg“ auf der ehemaligen Bahntrasse „Zeitz-Camburg“ führt mit seinen mehr als 37 km Länge durch Sachsen-Anhalt nach Thüringen und verbindet die Städte Zeitz und Camburg. 2007 einigten sich die an der Trasse liegenden Gemeinden darauf, die einstige Bahnstrecke in einen Radweg umzuwandeln. Dafür wurde im Jahr 2008 der „Förderverein Rad- und Wanderweg auf der stillgelegten

Bahntrasse Zeitz-Camburg e. V.“ gegründet. 2011 begann der Bau des ersten Abschnittes – dieser wurde durch Finanzierung aus Fördermitteln des europäischen Strukturfonds EFRE umgesetzt und im Jahr 2012 konnte dieser erste Teilabschnitt bei Weickelsdorf eröffnet werden. Alle weiteren Bauabschnitte und damit der größte Teil der Strecke wurden aus dem Europäischen Landwirtschafts-Fond ELER über LEADER- Fördermittel der Lokalen Aktionsgruppe Naturpark Saale- Unstrut Triasland finanziert. Seit 2019 ist der Zuckerbahn-Radweg durchgängig von Zeitz bis zum Anschluss an den Saale-Radweg bei Stöben befahrbar.

Die attraktive Streckenführung verbindet zum einen den Elsterradweg mit dem Saaleradweg als Teil der Radacht, bringt Anschluss zum RECARBO-Kohleradweg, dem Mühlenradweg sowie zu den Thüringer Radrouten und hat auch entlang der Strecke einiges zu bieten. Um den Radweg mit seinen Highlights entsprechend zu präsentieren, entstand ein Flyer zum Zuckerbahnradweg. Dieser wurde in Zusammenarbeit der LAG SUT und dem Saale-Unstrut-Tourismus e.V. entwickelt.

 

     Saale-Elster-Luppe-Auen Kurier August 2020/ Döllnitz